Meine allererste Videoarbeit nimmt Bezug auf eine Aussage des französischen Philosophen René Descartes. Ihn beschäftigte vor allem eine Frage: Was ist wirklich? Gibt es die Dinge überhaupt? Und gibt es demzufolge auch mich selbst? Das ganze Leben könnte doch auch ein Traum sein. Seine Zweifel führten ihn letztendlich zu der Überlegung: Ich denke, also bin ich (lat. cogito ergo sum).
Das Tape zeigt mich, wie ich mir selbst „Ich denke“ auf die Stirn schreibe und „Ich bin“ in die Kamera spreche. Die kurze Aufnahme wird daraufhin mit der Videokamera vom Monitor abgefilmt, neu abgespielt und wiederum aufgenommen. Die neue Aufzeichnung wird wieder abgespielt und neu abgefilmt ... und immer so weiter. Mit jeder Kopie der Kopie wird die Aufnahmequalität sichtbar schlechter und der gesprochene Ton immer undeutlicher. Nach über einem Dutzend dieser Durchläufe bleibt am Ende nur noch ein amöbenhaft waberndes Bild und der Ton mutiert zu einem fremdartigen Geräusch.
Alles hat sich aufgelöst. War es doch nur ein Tagtraum?