Drei Tage ging es „von unten in die Breite“. gab es Konzerte, Performances, Ausstellungen, Filme und Videos. An einem heißen Juliwochenende im Jahre 1987 startete Abenteuer unter Tage. Und alle stiegen sie hinunter: vom Kulturpfleger über den Stadtrat bis zu Folkies, Grufties, Punks, Rockabillies, Revivaler, selbst der Baudelairsche Flaneur, letzterer von mysteriösen Lauten in die Unterwelt gelockt. Ort: Mannheims Borelli-Grotte alias Kaiserringpassage, eine Unterführung in Richtung Hauptbahnhof, 1962 als Einkaufsparadies mit sechs Läden eröffnet. Im Laufe der Zeit zum Unort mutiert. Ein schummriges, von herben Düften durchwabertes Labyrinth, in dem des Nachts zwielichtige Gestalten ihr Unwesen trieben.
Zwischenzeitlich wurde die Grotte vernagelt und zugeschüttet und die Stadt­be­wohner*innen könnten wieder ruhig schlafen. Doch sie fürchten den Vollmond: Denn dann sind aus dem zugemauerten Untergrund unheimliche nächtliche Geräusche zu vernehmen ...